Nachdem alle Maler-Paletten eingesammelt und das Equipment abgebaut waren, sah ich in die erschöpften, aber glücklichen Gesichter der Mannschaft. Trotz des heißen Wetters und des langen Tages waren sich alle einig: Was für ein schöner Tag!

Kinder, Jugendliche und Erwachsene hatten sich lange bei uns aufgehalten und sichtlich Freude gehabt. Auf der Leinwand entstand ein beeindruckendes Bild, das die Kreativität und den Spaß des Tages widerspiegelte.

Besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein Erlebnis gleich zu Beginn des Nachmittags: Schon zwanzig Minuten vor dem offiziellen Start fragten zwei Jugendliche, ob sie jetzt schon mit dem Malen beginnen können. Natürlich durften sie das.

Meine Erklärungen zur Vorbereitung der Leinwand waren überflüssig. Die junge Künstlerin meinte nur: “Ich male das Gesicht in den Farben der Erde, schließlich ist sie das Wertvollste, was wir besitzen.”

Kurz darauf begann ihre Freundin, die Leinwand von links her schwarz einzufärben. Die große schwarze Fläche beunruhigte mich zunächst, doch ihre Erklärung ließ mich aufhorchen: “Das ist das Universum. Die Erde und das Universum gehören doch zusammen.”

Ich vermute, Jean Lurçat hätte mir an dieser Stelle ins Ohr geflüstert: “Ich hätte es nicht besser formulieren können.”

Das nimmt mir ein wenig der Angst um die Zukunft unseres Museums und der Museen allgemein, wenn Jugendliche mir intuitiv erklären können, was der Künstler ausdrücken will. 
Ich und das gesamte Team freuen uns zumindest jetzt schon sehr auf das nächste Jahr.

Matthias Kartes